Versicherungen in der Hotellerie Versicherungen in der Hotellerie

Versicherungen in der Hotellerie: Individuelle Risk-Management-Philosophie beachten

Hotellerie

Unternehmen in Hotellerie, Gastronomie und MICE sollten ihre Versicherungen nicht als lästiges Beiwerk ansehen. 

Entscheidend ist ein sinnvolles Konzept: Durch eine versicherungstechnische Analyse können die richtigen Entscheidungen für den Umgang mit bestehenden und künftigen Versicherungen abgeleitet werden.

Versicherungen sind ein leidiges Thema. Nun kommt aber kein Unternehmen in Hotellerie, Gastronomie und MICE daran vorbei, ein professionelles Versicherungskonzept aufzubauen, um Vermögenswerte zu schützen und bestimmte finanzielle Risiken auszuschließen. Das Problem dabei: Viele Unternehmen, auch im Gastgewerbe, sammeln Versicherungen eher, als dass sie diese wirklich managen. Die Folge: Meistens existiert in diesen Fällen ein Haufen von Policen, die teuer sind, aber in der Regel nicht das Optimum aus der Versicherung herausholen.

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Daher ist es wichtig, dass Unternehmen aus Hotellerie, Gastronomie und MICE sich nicht mit einer Ansammlung von Policen zufriedengeben. Vielmehr ist es wichtig, dass für eine langfristig erfolgreiche Strukturierung aller gewerblichen Versicherungen vorab eine versicherungstechnische Analyse (VTA) unter betriebswirtschaftlichen Grundsätzen durchzuführen. Dabei steht eine unabhängige, sorgfältige und detaillierte Überprüfung aller Notwendigkeiten und vorhandenen Policen im Fokus. Auf diese Weise soll ein umfassender Überblick über die bestehenden Versicherungen allgemein und deren Deckungsumfänge, Kosten- und Leistungsstrukturen entstehen – also ein vollständiger Überblick über die aktuelle Situation in der Gewerbeversicherung.

Die versicherungstechnische Analyse bestätigt damit den optimalen Versicherungsschutz in den einzelnen Versicherungssparten, zeigt vorhandene Deckungslücken auf, bietet Handlungsalternativen für denkbare Optimierungen und identifiziert mögliche Doppelversicherungen. Will heißen: Aus der versicherungstechnischen Analyse können die richtigen Entscheidungen für den Umgang mit bestehenden und künftigen Versicherungen abgeleitet werden. Ziel ist, auf Basis einer fachlich einwandfreien Analyse ein zukunftsorientiertes und langfristig tragfähiges Konzept zu erstellen. Das Problem: Zum einen sind die versicherten Leistungen nicht mehr zeitgemäß, die Tarife sind oftmals in Altverträgen teurer als bessere Verträge aus der neuen Tarifgeneration. Zum anderen droht eine Unterversicherung, wenn die Verträge nicht regelmäßig aktualisiert werden. Die versicherungstechnische Analyse verhindert, dass einmal abgeschlossene Gewerbeversicherungen nicht einfach „lebenslang“ laufen, ohne aktualisiert zu werden.

Bei der versicherungstechnischen Analyse werden die einzelnen bestehenden Versicherungsverträge genau überprüft. Dabei werden die Betriebsstandorte besichtigt, sämtliche Risiken aufgenommen und die einzelnen Sach- und Vermögenswerte dokumentiert. Die Ist-Aufnahme der Produktions- und Vertriebsprozesse und die Soll-Analyse der künftigen Entwicklungen sind dabei genauso wichtig wie das Erkennen der individuellen Risk-Management-Philosophie des Kunden – welche Versicherungen werden benötigt, um den individuellen Anforderungen gerecht zu werden? Schließlich müssen alle möglichen Szenarien in Betracht bezogen werden – und die Risikoabdeckung dieser Einzelbereiche muss so zusammenpassen, dass sie ein rundes Gesamtbild abgeben. Denn was nutzt, wenn die Betriebshaftpflicht perfekt sitzt, aber die Vermögensschadenshaftpflicht des Unternehmers nicht ausreicht? Was ist, wenn die Familie zwar über eine Risikolebensversicherung den schlimmsten aller Fälle finanziell einigermaßen übersteht, aber durch eine fehlende Betriebsunterbrechungsversicherung der Brand in der Lagerhalle das Unternehmen in den Ruin treibt?

Aus diesen Erkenntnissen werden entsprechende Deckungskonzepte erarbeitet und präsentiert. Dabei kann es durchaus sein, dass bestimmte bisherige Policen weiterhin eingesetzt werden und nur manche Verträge erneuert werden müssen. Dabei ist es wichtig, verschiedene Angebote bei Versicherungsunternehmen einzuholen – Unabhängigkeit ist Trumpf für ein ideales und dauerhaft tragfähiges Versicherungskonzept.

Am Schluss der versicherungstechnischen Analyse steht eine umfassende Entscheidungsvorlage, die Unternehmer und Geschäftsleiter dann auch mit Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer diskutieren können. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Versicherungen in die allgemeine Struktur passen und unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten ebenfalls Mehrwerte bieten, um keine übermäßigen Kosten zu produzieren. Generell bedeutet das: Versicherungen sollten als fester Bestandteil des Betriebskonzepts angesehen werden, nicht nur als lästiges, unumgängliches Beiwerk.

Über den Autor

Christof Brüggemann ist gepr. Fachwirt für Versicherungen und Finanzen und Prokurist der Helmig & Partner GmbH & Co. KG. Das Versicherungsunternehmen mit Sitz in Olfen im Münsterland betreut Unternehmen und Personen aus Gewerbe, Industrie, Handel, Handwerk und freien Berufen mit maßgeschneiderten Lösungen aus dem gesamten Versicherungs- und Finanzsektor.

Weitere Informationen unter www.helmig-partner.com 


Bildquelle: pixabay


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