Hoteliers und Gastwirte in Brandenburg hoffen auf die Abschaffung der Corona-Testpflicht bei Restaurantbesuchen im Freien.
«Die aktuelle Inzidenz rechtfertigt diesen Aufwand für die Branche in keinster Weise mehr», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Brandenburg, Olaf Lücke, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. «Wir erwarten ganz klar einen Wegfall der Kontroll- und Testpflicht für die Außengastronomie.» Am Dienstag will die Landesregierung über weitere Lockerungsschritte entscheiden.
«Hier muss Verhältnismäßigkeit in die Entscheidungen einziehen», sagte Lücke. Es könne nicht sein, dass Beschränkungen für den Einzelhandel wegfielen, Gastronomen aber einen Riesenaufwand betreiben müssten. «Das ist das Hauptproblem, das die Branche zurzeit bewegt.» Die Außengastronomie darf in Brandenburg seit Freitag vor Pfingsten wieder öffnen. An den beiden vergangenen Wochenenden habe sich klar gezeigt, dass die Zugangsbeschränkungen Gäste abschreckten, sagte Lücke.
Anders als Pfingsten sei das vergangene Wochenende «wettermäßig sehr gut» gewesen, sagte Lücke. Zufrieden war die Branche mit dem Ergebnis aber nicht: «Die Zurückhaltung ist hauptsächlich darin begründet, dass der Aufwand gescheut wird, dass Gäste ihre Testergebnisse nicht mit oder den Impfausweis vergessen haben», so der Dehoga-Geschäftsführer. «Dadurch kommt es nicht zu den Besuchen und Umsätzen, die wir uns eigentlich bei dieser Witterung versprechen.»
Daten zum Anteil der Betriebe, die die Außengastronomie bisher schon geöffnet haben, liegen dem Brandenburger Dehoga nicht vor. «Beim zweiten Wochenende waren es aber schon mehr», sagte Lücke. Für viele Betriebe sei es allerdings schlicht nicht rentabel, nur draußen bedienen zu dürfen. Deswegen setze die Branche große Hoffnungen auf die Aussicht, ab Donnerstag auch die Innenräume nutzen zu können. Ebenso wichtig sei die für den 11. Juni in Aussicht gestellte Öffnung von Hotels und Pensionen für private Übernachtungen. Für solche Betriebe sei das reine Außengastronomiegeschäft ebenfalls oft unrentabel.
In Brandenburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 18,7 nach 20,0 am Sonntag, wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Den Daten zufolge liegen alle Landkreise und kreisfreien Städte mittlerweile unter einer Sieben-Tage-Inzidenz von 40.
Quelle: dpa
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