Das hessische Gastgewerbe hält die Bund-Länder-Beschlüsse zur Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April für verfehlt.
«Der Dauerlockdown ist für unsere Branche eine zunehmend existenzielle Katastrophe», erklärte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes Dehoga Hessen, Julius Wagner, am Dienstag in Wiesbaden und fügte hinzu: «Das Prinzip «Klappe zu, Affe tot» allein funktioniert nicht, solange es keinen deutlichen Fortschritt bei der Impfquote gibt.»
Seitens der Branche lägen alle Vorschläge einschließlich Schutzkonzepten auf dem Tisch. Die erneuten MPK-Beschlüsse ließen hingegen «jeden Schritt in ein verantwortungsvolles Leben mit der Pandemie bis zu deren vollständiger Zurückdrängung komplett vermissen». Dabei sei es genau das, was nicht nur Gäste, sondern auch die Betriebe brauchten, um eine Chance zu haben.
Bis heute seien die November- und Dezemberhilfen noch immer nicht vollständig ausbezahlt, die aktuellen Wirtschaftshilfen deckten bei weitem nicht die laufenden Kosten, die Unternehmer seien seit November 2020 ganz ohne eigenen Lohn. «Ohne eine deutliche und schnelle Anpassung der Entschädigungen wird so die Vielfalt von Hotellerie und Gastronomie zerstört», so Wagner.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder haben in der Nacht zum Dienstag beschlossen, dass der seit Monaten andauernde Lockdown bis 18. April verlängert werden soll. Die Beschlüsse sehen außerdem vor, das öffentliche, private und wirtschaftliche Leben über Ostern vom 1. bis einschließlich 5. April weitgehend herunterzufahren. Das Corona-Kabinett der schwarz-grünen Landesregierung wollte am Dienstag über die Corona-Beschlüsse der Bund-Länder-Schalte beraten.
Quelle: dpa
Bildquelle: Dehoga Hessen/dpa/Archivbild