MICE im 21. Jahrhundert: Weniger Personal, mehr Technologie?

MICE im 21. Jahrhundert: Weniger Personal, mehr Technologie?

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In der MICE-Hotellerie gibt es derzeit ein beherrschendes Thema: den Personalmangel. Wenn Ihnen dies bekannt vorkommt, dann haben Sie wahrscheinlich schon von dem Vortrag „Eine neue Hoffnung für den Personalmangel! Oder doch nur ein Sieg für die dunkle Seite der Digitalisierung?“ gehört, den Bernd Fritzges, Geschäftsführer von MICE DESK, im Rahmen des Hospitality Festivals im Juni 2023 gehalten hat. Was als Vortrag begann, hat sich zu einem Webinar entwickelt, das in seinen letzten drei Sitzungen über 250 Zuhörer anzog.

Doch worin liegen die Kernprobleme der MICE-Hotellerie? In einem gemeinsamen Workshop von den Hotelverbänden HSMA, IHA und dem Verband der Veranstaltungsorganisatoren im Jahr 2021 wurde deutlich: Neben Themenfeldern wie Marketing/Sales, den Anforderungen an den Veranstaltungsraum sowie der technischen Infrastruktur und Ausstattung ist es vor allem der Personalmangel, der die Branche belastet.

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Der Sleeper unter den Gründen für den Personalmangel

Einige der zugrunde liegenden und bekannten Ursachen sind:

  1. Demografische Veränderungen: Ein alterndes Bevölkerungsbild führt zu weniger Arbeitskräften, die in die Branche eintreten.
  2. Attraktivitätsmangel der Branche: Oftmals wird die Hotellerie nicht als erstrebenswerter Arbeitsplatz angesehen, was zum Teil auf negative Vorurteile zurückzuführen ist.
  3. Bildungsherausforderungen durch Corona: Viele Ausbildungswege wurden durch die Pandemie unterbrochen oder gänzlich geändert.
  4. Unvorteilhaftes Branchen-Image: Ein nicht immer positives Image der Hotellerie führt dazu, dass Talente in andere Sektoren abwandern.

Aber gibt es eine Hauptursache für den Personalmangel? Menschen wollen schlichtweg weniger arbeiten. In unseren eigenen Bewerbungsverfahren bei MICE DESK haben wir festgestellt, dass Bewerber durchschnittlich 19% weniger arbeiten möchten. Diese Zahl stimmt überraschend genau mit den jüngsten Aussagen von Ingrid Hartges, der Geschäftsführerin der DEHOGA, überein. In einer kürzlichen Dialogrunde, an der Bernd Fritzges auch teilnahm, wurde betont, dass die Personalkosten in der Hotellerie um 21% gestiegen sind. Die Botschaft ist klar: Die Mitarbeiter möchten weniger arbeiten, aber nicht weniger verdienen.

Technologie als Lösung für den Personalmangel?

Doch nicht nur der Personalmangel stellt eine Herausforderung dar. Ein weiteres bedeutendes Thema ist die Implementierung und Nutzung von Technologie. Oftmals wird diese nicht kundenzentriert eingesetzt. Anstatt Prozesse zu verbessern, dienen viele Technologien lediglich als Pflaster für bestehende Strukturen. Ein genauerer Blick auf den Blogartikel „APPsolut am Gast vorbei!“, ebenfalls veröffentlicht von Fritzges als Gastautor und „MICE-Guy“ hier bei Pregas, verdeutlicht, wie oft Technologie am eigentlichen Gast vorbei eingesetzt wird.

Tatsächlich begegnen Hotels bei der Digitalisierung spezifischen Herausforderungen:

  1. Keine Kundenorientierung: Der Technologieeinsatz ist häufig nicht auf den Kunden ausgerichtet, sondern dient lediglich zur Entlastung veralteter Prozesse.
  2. Fehlende Strukturen: Sowohl das Management als auch die Mitarbeiter sind häufig so überlastet, dass neue Technologielösungen nicht oder nur unzureichend implementiert werden.

Interessant ist auch, welche Faktoren Mitarbeiter bei der Wahl ihres Arbeitgebers berücksichtigen. Laut einer McKinsey-Studie im Dezember 2022 sind die drei wichtigsten Gründe für den Verbleib am Arbeitsplatz:

  1. Angemessene Vergütung (50%)
  2. Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft im Team (39%)
  3. Flexibilität bezüglich der Arbeitszeit (38%)

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass gerade Themen wie Flexibilität und gewünschte Arbeitszeit in vielen Hotels aufgrund der aktuellen operativen Überlastung schwer umzusetzen sind.

Also weniger Personal und mehr Technologie?

Wer Bernd Fritzges auf seiner Reise durch die Star Wars Galaxie in seinem Vortrag oder Webinar bereits begleitet hat, kennt den Konsens. Wie immer benötigt es einen Helden mit der einzigartigen Fähigkeit, die Kompetenz der Mitarbeiter und gleichzeitig die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. 

„Die Schlussfolgerung, dass je höher der Grad der Digitalisierung im Hotel ist, desto niedriger sind die Gesamt-Personalkosten wird nicht aufgehen. Es ist viel mehr so, dass je höher der Grad der richtig eingesetzten Technologien, desto höher die Mitarbeiter- und Gästezufriedenheit. Die Arbeitsproduktivität wird aufgrund von weniger Arbeitszeit bzw. höheren Lohnkosten nicht mehr gesteigert werden können. Wer daher die richtige Balance zwischen Mensch und Maschine nicht findet, den erwarten harte Zeiten“, so Fritzges.

In dieser turbulenten Zeit bietet MICE DESK Lösungen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Mit einem flexiblen Profi-Team, welches nicht nur den Personalmangel adressiert, sondern auch durch MICE-Kompetenz und schnelle Reaktionszeiten für Umsatzsteigerungen sorgt. Doch es ist klar: Die Branche muss gemeinsam an Lösungen arbeiten und alte Denkmuster überwinden.

Tagungshotels und Event-Locations, die Unterstützung bei dem Ausrollen von Technologie oder dringend personelle Unterstützung in der MICE-Abteilung benötigen, finden hier ihre Lösung: www.MICEDESK.de 


Bildquelle: MICE DESK


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