Auswirkungen der Corona-Pandemie werden zu spüren bleiben Auswirkungen der Corona-Pandemie werden zu spüren bleiben

Risikomanagement für Hoteliers und Co.: Auswirkungen der Corona-Pandemie werden zu spüren bleiben

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Die Corona-Pandemie ist zwar auf dem Rückzug, und mit etwas Glück werden die Lockerungen fortschreiten und neue Restriktionen ausbleiben. 

Aber gerade auf die stark in Mitleidenschaft gezogene Gastgewerbe- und Tourismusbranche wartet viel Arbeit beim Wiederaufbau, und auch in Zukunft kann es immer wieder zu Krisen kommen. Eine professionelle und langfristig ausgerichtete Krisenberatung hilft dabei, vor den Folgen weiterer ökonomischer Verwerfungen zu schützen und die Zukunft abzusichern.

Die wirtschaftliche Krise in der Folge der Corona-bedingten Beschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens weltweit hat viele Unternehmen und Selbstständige hart erwischt. Je nach Branche ist es kurzfristig zu Umsatzeinbrüchen von bis zu 100 Prozent gekommen. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen konnten zwar bislang die allermeisten stark betroffenen Unternehmen vor einer Insolvenz bewahren. Aber die Hilfen enden irgendwann, und dann müssen die Geschäfte aus eigener Kraft wieder laufen. Nun ist glücklicherweise davon auszugehen, dass es nach und nach zu mehr Lockerungen und weniger Restriktionen kommen wird. Und so gut wie alle Ökonomen gehen davon aus, dass das konjunkturelle Vorkrisenniveau Anfang 2022 wieder erreicht ist. Im kommenden Jahr soll es dann auch mit Wachstumsraten um vier Prozent deutlich weiter vorangehen.

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Dennoch sind die weiteren Risiken nicht gering zu schätzen. Werden Gastgewerbe und Tourismus wirklich umfassend von der konjunkturellen Erholung profitieren? Können alle Betriebe nach Ende der staatlichen Hilfsmaßnahmen wieder durchstarten? Kann es bei temporären Corona-Ausbrüchen wieder zu Schließungen kommen, die wirtschaftlich schwer belasten? Das sind ungeklärte Fragen. Daher ist es wichtig, dass sich Unternehmer und Selbstständige zügig mit ihren betriebswirtschaftlichen Strukturen befassen. Es kommt darauf an, frühzeitig die richtigen Schritte zu ergreifen, um eine drohende oder akute Schieflage zu meistern und sich gegen künftige Risiken abzusichern. 

Steuerliches und betriebswirtschaftliches Risikomanagement ist das Stichwort. Ein professioneller Maßnahmenkatalog mit Blick auf die vielfältigen Krisenthemen hilft dabei, vor den Folgen weiterer ökonomischer Verwerfungen zu schützen und die Zukunft abzusichern. Gerade in einer Branche wie Gastgewerbe und Tourismus, in der die Eigenkapitaldecke und Rücklagen oftmals gering sind, können diese Aktivitäten entscheidend für die Existenz sein.

Dabei stehen vor allem die vier Kernbereiche Erlös-Controlling, Kosten-Controlling, Liquiditäts-Management und Prozessoptimierung im Fokus. Besonders relevant sind dabei die zeitnahe Rechnungsstellung, die Überwachung der offenen Rechnungen und zeitnahes und konsequentes Mahnen sowie die laufende Kontrolle aller Zahlungsvorgänge für eine professionelle Überwachung und Planung der unternehmerischen und privaten Liquidität, beispielsweise hinsichtlich der Möglichkeit der Gewinnentnahme. Ebenso sollen durch die Beratung sinnvolle Investition in Produkte und Dienstleister ermöglicht werden, die einen Unternehmer entlasten und dadurch taktische und strategische Weiterentwicklungen ermöglichen. Die Prozessoptimierung wiederum führt unter anderem dazu, dass Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt und wesentliche betriebswirtschaftliche Elemente wie Zeiterfassungs- und Warenwirtschaftssystem optimal genutzt werden. Damit wird zugleich auch für das Finanzamt erforderliche Verfahrensdokumentation sichergestellt.

Apropos Liquidität: Das Liquiditätsmanagement bezeichnet alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen, die zur Sicherung der Liquidität und zur Erreichung höchster Effizienz im Zahlungsverkehr durchgeführt werden. Dabei geht es um eine aktive, zielorientierte Steuerung der Liquidität mit dem Ziel, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen und aufrecht zu erhalten. Der Steuerberater ist für laufend erstellte betriebswirtschaftliche Auswertungen wie Soll-Ist-Vergleiche, Controlling-Reports oder auch Branchenvergleiche verantwortlich, um Unternehmer zeitnah zu zeigen, wo das Unternehmen steht, wie es im Vergleich zu Wettbewerbern abschneidet und ob weitere Anpassungen notwendig werden. Das konzentriert sich auf das kurzfristige Cash-Management-Reporting, die mittelfristige Liquiditätsvorschau und die langfristige Liquiditätsplanung für die Stabilität des operativen Geschäftes.

Durch diese professionelle und langfristig ausgerichtete Krisenberatung können Unternehmen durch schweres Fahrwasser kommen und präventive Sicherungsmechanismen für eine störungsfreie künftige Entwicklung schaffen. Das hilft auch dabei, in einer erfolgreichen Phase eventuellen Schwierigkeiten in der Zukunft vorzubauen, mit denen heute noch gar nicht zu rechnen ist.

Über den Autor

Jens Bormann ist Steuerberater und Partner der Steuerberatungsgesellschaft Beyel Janas Wiemann + Partner aus Geldern und Kempen. Die Experten beraten private und unternehmerische Mandanten bei allen steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Ebenso gehören die Begleitung bei Unternehmenskäufen und -verkäufen, die Gründung und Umstrukturierung von Personen- und Kapitalgesellschaften, die Gestaltung der Unternehmens- und Vermögensnachfolge inklusive der Testamentsvollstreckung und die steuerliche Rechtsberatung zum Leistungsspektrum. Weitere Informationen unter www.bjwp.de


Bildquelle: Canva


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