David Monte, Personaldirektor der ATLANTIC Hotels Gruppe, über den Umgang mit Personalmangel und einen positiven Blick auf die Tourismusbranche David Monte, Personaldirektor der ATLANTIC Hotels Gruppe, über den Umgang mit Personalmangel und einen positiven Blick auf die Tourismusbranche

„Wir arbeiten in der schönsten Branche der Welt!“

Hotellerie

David Monte, Personaldirektor der ATLANTIC Hotels Gruppe, über den Umgang mit Personalmangel und einen positiven Blick auf die Tourismusbranche

Die ATLANTIC Hotels Gruppe aus Bremen gehört zu den Top-Arbeitgebern in Deutschland und schneidet in den bekannten Arbeitnehmer-Bewertungsportalen überdurchschnittlich gut ab. Als Personaldirektor ist David Monte für die Belegschaft und das Recruiting verantwortlich. Im folgenden Interview spricht er über seine Haltung zur Branche, die Chancen des Personalmangels und Perspektiven in der Hotellerie. 

Herr Monte, das alles beherrschende Thema in Unternehmen scheint neben gestiegenen Kosten im Moment der Personalmangel zu sein. Wie stehen Sie zu dem Thema? 

David Monte: „Ganz gleich, mit wem ich im Moment branchenübergreifend spreche, jeder klagt über Personalmangel. Dabei haben nur wenige Lösungsvorschläge für das große Ganze. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, den Personalmangel als Chance zu begreifen und zu handeln.“

Anzeige
ESTREL Berlin

Was macht die ATLANTIC Hotels Gruppe in diesem Kontext aus Ihrer Sicht besonders? 

„Wir sind eine der am stärksten wachsenden Hotelgruppen in Deutschland. Wir haben in den letzten zwölf Monaten drei Hotels mit insgesamt mehr als 450 Zimmern eröffnet: zunächst das ATLANTIC Hotel in Münster und dann die unique by ATLANTIC Hotels in Bremen und in Kiel. Demnächst folgen weitere Häuser in Heidelberg, Erfurt und Frankfurt sowie am Tegernsee. In der Hotellerie sind Menschen das a und o – vom Housekeeping bis zum Service, unabhängig von der Hierarchie. Deswegen stellen wir die Belegschaft auch in den Mittelpunkt unseres Handelns. Sie steht bei uns auf einer Stufe mit dem Gast, denn nur zufriedene Mitarbeitende können dauerhaft sehr gute Leistungen für unsere Hotelgäste erbringen. Diese Haltung ist für uns essentiell!“  

Was heißt das konkret?

„Ich betrachte das ‚Personalwesen’ und den Umgang mit Mitarbeitenden ganzheitlich.  Beginnen wir bei der barrierefreien Bewerbung – bei uns bekommt jeder eine Gesprächsgarantie. Vom ungelernten Quereinsteigenden bis zur/m studierten Spezialistin/en – wir bieten unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten – auch für die buntesten Lebensläufe. Deshalb möchten wir keine unnötigen Barrieren im Bewerbungsprozess schaffen.

Durch flexible Arbeitszeitmodelle können wir uns auf die individuellen Lebensumstände unserer Mitarbeitenden einstellen. Zudem bezahlen wir fair. Azubis bekommen bei uns beispielsweise eine Starter-Prämie, damit sie nach der Schule nicht bei „Null“ beginnen müssen. Viele nutzen diese Finanzspritze z.B. für die Ausstattung ihres ersten WG Zimmers oder gar eine eigene Wohnung. Das kommt richtig gut an.

Jeder Mitarbeitende profitiert von Zuschlägen, z.B. bei Schichten an Sonn- und Feiertagen sowie an Tagesrandzeiten. Das ist für uns genauso selbstverständlich wie qualitativ hochwertige persönliche und fachliche Weiterbildungsmöglichkeiten. Alle, die möchten, bekommen zwei Weiterbildungen im Jahr von uns ermöglicht und werden dafür garantiert freigestellt. Außerdem bieten wir unseren Mitarbeitenden ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld mit vielen interessanten Aufgaben! Darüber hinaus können wir unseren ambitionierten Kolleginnen und Kollegen in unserer wachsenden Multimarken-Hotelgruppe gute Aufstiegschancen anbieten.“

Und dennoch genießt die gesamte Branche nicht den allerbesten Ruf, oder?

„Heute geht es vielen Bewerbenden häufig um das Thema `Sinnstiftung`, was ich toll finde, weil wir die perfekte Antwort parat haben. Denn ich sehe in der Hotellerie einen immensen Sinn: Wir tragen dazu bei, dass sich Kulturen begegnen. Wir bieten Plattformen für die Zusammenführung von Menschen, in unseren Meetingräumen werden große Wirtschaftsdeals verabschiedet, in unseren Wellnessbereichen entschleunigen Menschen, an unseren Bars wird zusammen gelacht und in unseren Restaurants geschlemmt. Die Hotelbranche war schon immer ein zentraler Ort des gesellschaftlichen Lebens. Mehr Sinnstiftung geht nicht…

Aus meiner Sicht arbeiten wir deshalb in der schönsten Branche der Welt! Es gibt für mich kein größeres Privileg, als im Tourismus und speziell in der Hotellerie arbeiten zu dürfen. Ich würde mich immer wieder dafür entscheiden. Du hast hier mit aufregenden Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen zu tun. Du kannst heute in Deiner Heimatstadt arbeiten und morgen schon am anderen Ende der Welt, wenn Du möchtest. Welche andere Branche bietet schon diese Art von Flexibilität und Perspektive.“

Das stimmt, aber haben Sie nicht den Eindruck, dass dieses Argument gerade für die junge Generation nicht mehr zählt?

„Es ist richtig, dass sich die Anforderungen der 16-29jährigen deutlich von denen der Generation 40+ unterscheiden. Neben der eben angesprochenen Sinnstiftung ist die viel-beschworene Work-Life-Balance stark in den Mittelpunkt gerückt. Freizeitaktivitäten und nebenberufliche Projektarbeit sind vielen jungen Menschen „heute“ wichtiger, als die geregelte 40-Stunden-Woche bei einem Arbeitgeber. Wir können uns natürlich darüber echauffieren, aber mit welchem Recht? Wenn Du gut ausgebildet und ohne signifikante Geldsorgen in einen Arbeitsmarkt mit einem Überangebot an Jobs hineinwächst, dann kannst Du auch Ansprüche stellen. Das ist nunmal so. Schon in der ersten BWL-Vorlesung lernt man das Gesetz von Nachfrage und Angebot. Der Markt hat sich, unterstützt durch den demographischen Wandel und verschärft durch die Pandemie, zu einem Arbeitnehmendenmarkt entwickelt. Aber auch die jungen Menschen mit ihren heutigen Ansprüchen entwickeln sich weiter und so ist es nicht ausgeschlossen, dass sich auch die Lust auf Karriere in der Hotellerie entfaltet. Und es ist meine Aufgabe und die meiner Kolleg*innen, damit umzugehen und Pakete zu schnüren, mit denen wir auch die jungen Menschen für unsere tolle Branche und unser Unternehmen begeistern und entwickeln können.“ 

Pressekontakt
The Storybuilders
Steven Buttlar
mystory@storybuilders.de
+49 177 74 811 68


Bildquelle: © The Storybuilders – ATLANTIC Hotels


Wie hat Ihnen der Artikel gefallen? Stimmen Sie jetzt ab:
[Total: 3 Durchschnitt: 4.7]
Tagged

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert