Exklusives Interview mit Laura Künzler von Lokalgefühl

Exklusives Interview mit Laura Künzler von der Online Marketing Agentur Lokalgefühl

Gastronomie Hotellerie Interviews

Die PREGAS Redaktion hat Laura Künzler zum exklusiven Interview getroffen.

Im exklusiven Interview mit Laura Künzler von Lokalgefühl, einer Online Marketing Agentur spezialisiert auf das Gastgewerbe, erfahren wir mehr über ihre Unternehmenswerte und die Bedeutung von Online Marketing in der Hotellerie. Laura Künzler teilt außerdem wertvolle Social Media Tipps für Hotels und diskutiert die Zukunft der Digitalisierung in der Branche. Sie spricht auch darüber, wie Hotels von künstlicher Intelligenz profitieren können und stellt ihr kostenfreies Webinar vor, das einen praktischen Einblick in die Welt der KI für Hotels bietet. Erfahren Sie mehr über die Expertise von Laura Künzler und ihre Ansichten zu wichtigen Entwicklungen in der Hotellerie.

Liebe Frau Künzler, Sie sind ein richtiges Küstenkind und kommen von der wundervollen Ostsee. Sie haben Anfang des Jahres den großen Schritt gewagt und Ihre eigene Online Marketing Agentur speziell für das Gastgewerbe eröffnet. Wie würden Sie Ihre Agentur in 3 aussagekräftigen Sätzen beschreiben? 

Die Unternehmenswerte sind Kooperation, Respekt und Fortschritt. Der Name Lokalgefühl ist dabei Programm, denn es geht um zwei vereinte Erfolgsfaktoren: regionale Partnerschaften und eine effektive Zielgruppenkommunikation, die Emotionen bei potenziellen Gästen weckt. Das Kernangebot erstreckt sich über drei Bereiche: 1. Ganzheitliches Online Marketing, 2. Hotel Tech Stack Beratung und 3. Zielgruppendefinition & Angebotskonzeption.

Anzeige
ESTREL Berlin

Die Bedeutung von Online Marketing nimmt in der Hotellerie kontinuierlich zu, jedoch vernachlässigen viele Hotels immer noch dieses wichtige Thema. Wie könnten Hotels oder Restaurants von einer effektiven Zusammenarbeit mit Online Marketing Agenturen wie Ihrer profitieren?

Neben der Arbeitslast, die ein Gastbetrieb operativ mit sich bringt, ist es gar nicht möglich sich immer über aktuelle Trends zu informieren oder z.B. einen Überblick über das riesige Angebot im Hotelsoftware Markt zu behalten. Da kann eine Agentur oder ein Berater mit Expertise unterstützen, denn up-to-date zu bleiben ist deren Job. Einige haben, so wie ich, Branchenerfahrung und können daher die Herausforderungen aus beiden Blickwinkeln betrachten, um die individuell passendste Lösung zu finden.  In der Sicht von außen liegt eine große Chance, um Selbst- und Fremdwahrnehmung abzugleichen und ungeahnte Potenziale aufzudecken. Mein Wunsch wäre es beispielsweise den Markt etwas zu diversifizieren, denn wir haben bei uns hauptsächlich Ferienhotellerie und konkurrieren um dieselben Zielgruppen. Alle würden davon profitieren, wenn jedes Haus für sich ihre Identität findet und herausstellt – manche sind besonders inklusiv, familienfreundlich, nachhaltig oder spezialisiert auf Workation. Manchmal sieht man nur selbst nicht, was an da bereits Besonderes geschaffen hat, weil es für einen selbstverständlich ist. Nicht zuletzt möchte ich auch die positive Umsatzentwicklung nennen, die sich aus zielgerichteten Online Marketing Maßnahmen ergibt.

Welches sind Ihre ultimativen Social Media Tipps für Hotels?

Tipp Nummer 1: erstmal überhaupt damit anfangen! Wenn man nicht weiß, wo und wie man starten soll empfehle ich zuerst einmal im Team zu fragen, ob es jemanden gibt, der Lust hat sich dem Thema anzunehmen. Das kann ein Azubi Projekt sein, aber ich kenne auch Beispiele von der 55-jährigen Hausdame, die gern den Alltag im Hotel dokumentiert. Nummer 2: Wenn es darum geht, welche Inhalte geteilt werden sollten ist das A&O eine präzise Zielgruppendefinition – auch das kann man gern als Team erarbeiten. Wen wollen wir denn erreichen, wer sind unsere Wunschgäste, was interessiert sie? Tipp Nummer 3 dreht sich um das Thema Qualität: zum Einen im Bezug auf gutes Bildmaterial (geht zu Beginn auch mit einem neueren Smartphone) aber zum Anderen auch die regelmäßige Interaktion mit potenziellen Gästen. Häufig sehe ich Accounts, die alle paar Wochen oder sogar Monate mal etwas hochladen aber überhaupt nicht mit ihren Followern interagieren – so kann aber gar keine Bindung entstehen, die zum Buchen verleitet. Nummer 4: Wichtigste Infos nicht vergessen: Link zur Direktbuchung auf Webseite, Adresse und Keywords in Bio. Tipp Nummer 5 ist für alle, die sagen: das schaffe ich nicht. Lasst euch von KI helfen und plant eure Beiträge vor, um den Druck rauszunehmen, auf Knopfdruck kreativ sein zu müssen.

Ein weiteres wichtiges und auch sehr aktuelles Thema ist Digitalisierung. Wie sehen Sie die Zukunft der Digitalisierung in der Hotellerie? Welche neuen Entwicklungen oder Trends sind in den kommenden Jahren zu erwarten, und wie sollten Hotels sich darauf vorbereiten?

In erster Linie kommuniziere ich, dass es bei Digitalisierung darum geht, Menschen zu unterstützen und nicht zu ersetzen. Ich kann die Vorbehalte gegenüber Veränderungen in gewisser Weise nachvollziehen, aber andererseits muss man auch ganz klar sagen: Digitalisierung ist keine optionale Entscheidung mehr, wenn man am Markt bestehen möchte. Zum Einen steigen die Erwartungen der Gäste an ihr außergewöhnliches und einzigartiges Reiseerlebnis. Entsprechend des Megatrends Individualisierung wird zunehmend vorausgesetzt, dass Gastbetriebe ihre Interessen kennen und auf deren Grundlage personalisierte Angebote machen. Diese Datenmengen lassen sich nur mithilfe von Computern und KI auswerten, weshalb wir aufgeschlossener gegenüber Automatisierungen sein sollten. Durch eine gut durchdachte digitale Guest Journey können Individualhotels Hotelketten etwas entgegensetzen im Wettbewerb um lukrative Zielgruppen.

Auf die Frage, wie man sich darauf vorbereiten kann würde ich sagen: indem man erst einmal die Infrastrukturen schafft (Minimum: gut funktionierendes WLAN überall im Haus!) und sich gegenüber Veränderungen öffnet. Wir sollten viel mehr miteinander in den Austausch gehen, Erfahrungen teilen und so insgesamt als Branche diese Mammutaufgabe bewältigen. Die Arbeit der Bundesregierung an einer nationalen Plattform für die Zukunft des Tourismus ist daher eine gute Initiative und ich bin gespannt, welche Ergebnisse wir aus den Arbeitsgruppen erhalten werden.

Alle reden über künstliche Intelligenz, aber wie können Hotels von der künstlichen Intelligenz profitieren?

Meiner Meinung nach stellt KI eine realistische Lösung in Bezug auf den Fachkräftemangel in der Branche dar. Die Ressource Mensch, wenn man so sagen will, ist wertvoller denn je und so sollte auch mit ihr umgegangen werden. Repetitive Aufgaben (z.B. Angebote erstellen) können von einer KI übernommen werden, ebenso können flexiblere Arbeitsmodelle eingeführt werden, wenn ein Computer nachts die Anrufe annimmt oder Gästefragen beantwortet. Das alles steigert die Mitarbeitermotivation und -bindung. Die durch KI geschaffene Zeit können Mitarbeitende in die persönliche Betreuung investieren und somit ein besseres Reiseerlebnis für die Gäste schaffen. KI-Tools, die beispielsweise die Ressourcenverwaltung (Lager, Energie etc.) des Hotels vorausberechnen oder die Preise dynamisch anpassen, sparen immense Kosten ein bzw. erwirtschaften Zusatzumsätze.

Aktuell bieten Sie für Hotels ein kostenfreies Webinar zum Thema künstliche Intelligenz an? Erzählen Sie uns mehr über das Webinar?

Ich wollte praktisch an das Thema heranführen aber so, dass es jede:r zuhause im eigenen Tempo verfolgen und ggf. mit ausprobieren kann. Es geht darum, in kurzer Zeit einen Überblick über die Möglichkeiten zu geben. In dem Webinar zeige ich z.B. was KI-gestützte Hotelsoftware aktuell schon leisten kann und Schritt-für-Schritt wie ChatGPT funktioniert und als zusätzliches Teammitglied genutzt werden kann.


Bildquelle: Laura Künzler – Lokalgefühl


Wie hat Ihnen der Artikel gefallen? Stimmen Sie jetzt ab:
[Total: 4 Durchschnitt: 4]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert