General Manager Harald Hock vom Dolce by Wyndham Bad Nauheim erzählt der PREGAS Redaktion die Corona-Geschichte der Hotel & Konferenz-Destination, nur 35 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main.
Dem aktuellen Aufruf der PREGAS Redaktion an die Hotellerie & Gastronomie ist der General Manager vom Dolce by Wyndham Bad Nauheim, Harald Hock gefolgt um der Branche von den Herausforderungen zu berichten, welche die Corona Pandemie für die Hotel & Konferenz-Destination, nur 35 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main, mit sich gebracht hat.
Das DOLCE by Wyndham Bad Nauheim ist eine Hotel & Konferenz-Destination mit 159 Zimmern, 27 Veranstaltungsräumen, einem Jugendstil-Theater mit 730 Plätzen, zwei Restaurants, einem Pub und einem großen Wellness-Bereich mit Schwimmbad, 3 Saunen, Fitnessraum und Räumen für Anwendungen. Das Haus liegt am Rande des 200 Hektar großen Kurparks – die Innenstadt ist nur fünf Minuten entfernt. Die Veranstaltungsräume (insgesamt 2.750 Quadratmeter) wie auch der Außenbereich mit über 39.000 Quadratmetern Fläche eignen sich für Events aller Art.
Wie erfolgreich lief Ihr Betrieb vor Beginn der Pandemie und wie stellte sich dieser Erfolg dar?
Das Jahr 2019 war das umsatzstärkste Jahr seit Bestehen des Unternehmens! Auch die Vorbuchungslage sowohl für 2020 als auch 2021 war äußerst gut und vielversprechend.
Harald Hock (DOLCE by Wyndham Bad Nauheim)
Wann wurde Ihnen das erste Mal bewusst, dass die Pandemie zu einer echten Existenz-Krise für die Hotellerie & Gastronomie werden wird?
Wir waren sehr erfolgreich ins Jahr 2020 gestartet: Bereits im Januar konnten wir den Umsatz im Vergleich zum Rekord-Vorjahr erneut steigern. Ende Februar wurden – von heute auf morgen – aufgrund von Reise-Einschränkungen dann erstmalig die Personenzahlen für Teilnehmer:innen aus dem Ausland erheblich reduziert. Und dabei hatten wir die geforderten Hygiene-Maßnahmen mehr als erfüllt! Es folgten zwei schlimme Wochen, in denen Schlag auf Schlag so gut wie alle Veranstaltungen für das erste Halbjahr abgesagt wurden. Immer noch optimistisch und kämpferisch eingestellt, fingen wir an, über Alternativen nachzudenken: Welche neuen Geschäftsfelder könnten wir eröffnen? Vielleicht Homeoffice im Hotel? Durch die Verordnungen des Bundes und der Länder mussten wir den Betrieb dann aber am 16. März 2020 komplett einstellen. Während der Schließung haben wir Reparaturarbeiten erledigt. Die weitläufigen Grünanlagen erhielten eine „Frühjahrsauffrischung“. Aus einem vermeintlich kurzen ersten Lockdown bis Ostern wurden schließlich Wochen und Monate… In dieser Zeit haben wir Konzepte erdacht, Pläne geschmiedet, fleißig weiter in das Hygiene-Konzept investiert und auf einen kompletten Re-Start gehofft. Diesen Traum mussten wir aber immer wieder aufs Neue verwerfen – nach einer kurzen Öffnungsphase folgte ein zweiter Lockdown. Dabei wurde uns schmerzlich bewusst, dass die Hotellerie & Gastronomie im Hinblick auf Lockerungen stets ganz hinten angestellt wurde, Weiterbestand und Existenz einer ganzen Branche stark gefährdet waren.
Harald Hock (DOLCE by Wyndham Bad Nauheim)
Welche Hilfsmaßnahmen konnten Sie bisher in Anspruch nehmen und wie einfach war der Zugang zu den Hilfen?
Seit der Schließung befinden sich nahezu alle Mitarbeiter:innen in Kurzarbeit. Das Beantragen des Kurzarbeitergeldes war relativ einfach: Voraussetzung waren ordnungsgemäß aufbereitete Daten unserer Belegschaft und die fristgerechte Abgabe aller eingeforderten Dokumente. Für die laufenden Fixkosten haben wir mit Unterstützung einer internationalen Wirtschaftskanzlei die möglichen Überbrückungshilfen – wie z. B. November- und Dezemberhilfe sowie Überbrückungshilfe III – beantragt. Die dafür benötigten Daten zusammenzutragen und in der gewünschten Form abzugeben, war extrem zeitintensiv, aufwendig und zum Teil äußerst mühsam. Auch haben wir Fördergelder für Digitalisierungsprojekte angefragt – dieses Prozedere war leichter und unkomplizierter.
Harald Hock (DOLCE by Wyndham Bad Nauheim)
Konnten Sie Ihren Betrieb während der Lockdowns aufrechterhalten und wenn ja, in welchem Umfang? Welche Veränderungen waren hierfür erforderlich?
Leider nein! Die Aufforderung von der Politik an die Wirtschaft, möglichst im Homeoffice arbeiten zu lassen und auf Geschäftsreisen jeder Art zu verzichten, hat ihre Wirkung gezeigt. Wir stehen im engen Austausch mit anderen Hoteliers der Rhein- Main-Region: Die Zahl der dringend erforderlichen Übernachtungen lassen sich pro Hotel und Nacht oft an zwei Händen abzählen. Für kleine Pensionen oder Hotels, die eventuell familiengeführt sind, kann es sich fallweise lohnen, geöffnet zu haben und diese geringe Nachfrage zu bedienen. In unserem Fall – Vier-Sterne-Segment, 93 Mitarbeiter:innen, 159 Zimmer, zwei Restaurants und Bar, 2.750 Quadratmeter Veranstaltungsfläche indoor, SPA-Betrieb – ist absolut keine Wirtschaftlichkeit gegeben.
Harald Hock (DOLCE by Wyndham Bad Nauheim)
Hat Ihr Betrieb die Corona-Krise bisher überlebt und welche Perspektiven, Ideen haben Sie für die Zukunft?
Die Zeit zwischen den beiden Lockdowns im vergangenen Jahr hat unsere Erwartungen übertroffen, obwohl sich natürlich das Geschäftsvolumen auf sehr geringem Niveau bewegt hat. Zum einen waren wir positiv überrascht, wie viel Akzeptanz und Verständnis von den Gästen und auch von den Mitarbeiter:innen aufgebracht wurde, um die zum Teil aufwändigen Hygiene-Regeln zu befolgen. Zum anderen ist es uns schrittweise gelungen, uns neu zu positionieren. Bislang war das Geschäft primär auf den MICE-Markt ausgerichtet. Jetzt vermarkten wir uns als Tagungs- und Wellnesshotel und richten verstärkt unsere Offerten und Leistungen danach aus. So haben wir E-Bikes und zwei E-Mopeds angeschafft, es gibt ein tägliches kreatives und aktives Kursangebot, wir haben ein zweites Restaurant mit euro-asiatischer Ausrichtung („Senses“) geschaffen, um unser kulinarisches Angebot bedarfs- und trendgerecht zu erweitern. In Bezug auf Tagungen glauben wir, dass eine Kombination von Netzwerk-Veranstaltungen, innovativen Rahmenprogrammen und hybride Veranstaltungsformate die Zukunft sein werden. Deshalb haben wir unsere Möglichkeiten für hybride Formate mit einem permanenten Dolce Live-Studio erweitert. Demnächst werden wir unser Hotel in 3D abbilden lassen, um virtuelle Hausführungen zu ermöglichen. Parallel arbeiten wir an besonders nachhaltigen Rahmenprogrammen.
Harald Hock (DOLCE by Wyndham Bad Nauheim)
Was würden Sie den Verantwortlichen in der Politik gern mitteilen?
Hotellerie & Gastronomie kümmern sich schon immer mit größter Verantwortung gleichermaßen um Gäste und Mitarbeiter – das können sie auch in Pandemiezeiten – und zwar besser denn je! Wir sind finanziell und auch menschlich in Vorleistung gegangen, unsere Hygiene-Konzepte haben sich als tragfähig erwiesen. Sogar das RKI als offiziell anerkanntes Institut sieht in unserer Branche nur ein geringes Risiko. Überlassen Sie das Einhalten der AHA-Regeln bei privaten Treffen oder geschäftlichen Zusammenkünften doch dem hierfür über Jahrzehnte bestens ausgebildeten Gastgewerbe anstatt eine Ausgangssperre zu verhängen oder der Wirtschaft Homeoffice zu verordnen. Binden Sie das Gastgewerbe aktiv ein bei der Bekämpfung des Virus. Wir sind jederzeit bereit für die Wiedereröffnung!
Harald Hock (DOLCE by Wyndham Bad Nauheim)
Das PREGAS News- und Presseportal wünscht Harald Hock und seinem Team vom DOLCE by Wyndham Bad Nauheim weiterhin viel Kraft bei der Bewältigung der aktuellen Krise und eine gesunde und erfolgreiche Zukunft.
Sind Sie Inhaber oder Mitarbeiter eines Betriebes der Hotellerie, Gastronomie oder MICE-Industrie? Dann sind wir sehr an Ihrer Corona Geschichte interessiert. Erzählen Sie der Branche Ihre Geschichte. PREGAS belohnt jede veröffentlichte Geschichte mit einem 350€ Media-Budget für einen erfolgreichen Restart nach dem Lockdown! Mehr Informationen
Bildquelle: CONPARC Hotel & Conference Centre Bad Nauheim GmbH