Mit einem dezentralen «Ozapft is» haben die Münchner das wegen der Coronapandemie abgesagte Oktoberfest gefeiert.
Bei der Wirthauswiesn der Innenstadt- und Wiesnwirte brauchte es am Samstag in 51 Gaststätten 139 Schläge, bis das Bier floss, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten.
Mit dem Anzapf-Ritual eröffnet gemeinhin der amtierende Münchner Oberbürgermeister das Oktoberfest. Dieses Jahr schwangen in den Gaststätten Wirte und Braumeister, aber auch ein Playmate und ein Pfarrer den Schlegel – und auch ein Minister: Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) habe im Augustiner Klosterwirt zwei Schläge und einen kleinen Nachschlag – also zweieinhalb – gebraucht, hieß es. Ein paar Schritte weiter im Hofbräuhaus musste das Wiesnplaymate 2021, Vanessa Teske (26), zwölf Mal zuschlagen, ehe das Bier aus dem Hahn rann. Mit drei Schlägen zapfte im Hackerhaus Pfarrer Rainer Maria Schießler an.
Er sei glücklich über den gelungenen Start der Wirtshauswiesn, sagte Gregor Lemke, Sprecher des Vereins der Innenstadtwirte. «Überall sah man strahlende Gesichter» Die Wiesn sei ein tiefes Lebensgefühl, das sei auch heuer wieder spürbar. «Schön ist, dass man überall plötzlich auch wieder Tracht sieht», sagte Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesnwirte. Die Wirthauswiesn dauert bis zum 3. Oktober – der Tag, an dem auch das Oktoberfest zu Ende gegangen wäre.
Quelle:dpa
Bildquelle: Angelika Warmuth/dpa/Archivbild