Einzigartige Persönlichkeitsentwicklung und Führung: Ein Interview mit Herrn Patter von diavendo

Einzigartige Persönlichkeitsentwicklung und Führung: Ein Interview mit Herrn Patter von diavendo

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Exklusiv Interview mit Bernhard Patter von diavendo

Im Interview mit Herrn Patter, dem Gründer von diavendo, wird die einzigartige Philosophie der Agentur beleuchtet, die sich auf Persönlichkeitsentwicklung und Führung konzentriert. Diavendo stellt die individuelle Persönlichkeit in den Mittelpunkt und bietet maßgeschneiderte Trainings- und Coaching-Inhalte. Der Name diavendo stammt aus den lateinischen Begriffen für Gesprächsführung („dia“) und Verkaufen („vendo“).

Seit 2008 ist diavendo durch persönliche Empfehlungen stets ausgebucht und hebt sich durch innovative Methoden und kontinuierliche Weiterbildung ihrer Trainer/innen ab. Herr Patter erläutert, wie sich die Ansätze in Führung und Persönlichkeitsentwicklung von autoritären zu empathischen und agilen Methoden entwickelt haben.

Diavendo verwendet Techniken wie Hypnose und systemisches Coaching, um tiefere Schichten der Persönlichkeit zu erreichen. Herr Patter betont die Bedeutung von Wertschätzung und Agilität in der heutigen Arbeitswelt und gibt jungen Führungskräften und Trainer/innen den Rat, offen zu bleiben und kontinuierlich zu lernen.

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Lieber Herr Patter, zunächst hätte ich ein paar Fragen bezüglich Ihrer Agentur diavendo: Diavendo konzentriert sich auf Persönlichkeitsentwicklung und Führung. Könnten Sie die Philosophie und den Ansatz von diavendo in einem Satz beschreiben? Zudem interessiert mich, wie Sie auf den kreativen Namen gekommen sind.

Ja, unsere Philosophie ist, dass die einzigartige Persönlichkeit jedes Einzelnen unser Ausgangs-Punkt ist. Darauf müssen/dürfen sich die Art und Weise der Vermittlung von Trainings- oder Coaching-Inhalten orientieren. Wir stellen die Persönlichkeit also in den absoluten Mittelpunkt unseres Handelns und unserer Service-Idee. Und wir möchten mit unseren Teilnehmern „schnorcheln“ und/oder sogar „tauchen“ und ihre Persönlichkeit an die Oberfläche bringen. Wir unterstützen sie dabei, ihres wahres ICH zu finden, zu begreifen und bestmöglich in Szene zu setzen.

diavendo ist eine Synthese aus zwei lateinischen Begriffen. dia vom lateinischen/griechischen Wort ars dialektica – die Kunst der Gesprächsführung und vendo vom lateinischen Wort vendere, das verkaufen bedeutet.

Was unterscheidet diavendo von anderen Trainings- und Coaching-Unternehmen?

Wir verfügen tatsächlich über keinen Vertrieb und arbeiten ausschließlich auf Empfehlung. Seit der Gründung im Jahr 2008 sind wir sehr gut gebucht – auch während der Covid-Zeit (bis auf den April 2020). Damit möchte ich lediglich aufzeigen, dass dieser wirklich sehr spezielle Weg der Pesönlichkeitsentwicklung und auch der persönlichen Beziehung zu unseren Kunden, Teilnehmern, Coachees einfach das ganz Besondere ist.

Wir haben natürlich verschiedene Techniken entwickelt, die, wenn wir uns mit anderen Trainingsunternehmen austauschen, immer wieder zu „interessanten“ Feedbacks führen. O-Ton: „Ja, so haben wir das Ganze noch gar nicht betrachtet – von der Seite!“. Am Anfang waren wir etwas verwundert, nur mittlerweile wissen wir, dass wir tatsächlich viele sehr spezielle und besondere Techniken entwickelt haben.

Und wir bleiben nicht stehen, jeder unserer Trainer/innen geht selber Jahr für Jahr in ca. 10 Trainings-Tage, um sich selber weiterzuentwicklen.

Alle unsere Trainer/innen haben eine mehrjährige Trainer- und Coachausbildung. Also nicht nur mal schnell ein drei-tägiges Train The Trainer absolviert. Auch das zeichnet uns aus. Viele unserer Wettbewerber sind nicht über diesen Weg gekommen, sondern haben „einfach mal angefangen“. Auch gut, nur ggf. ist unser Fundament etwas tiefer/fester.

Wie haben sich Ihre Angebote im Bereich Führung und Persönlichkeitsentwicklung seit der Gründung 1992 verändert und weiterentwickelt?

Oh ja, ganz stark. Führung war früher „eigentlich“ einfach. Im übertragenen Sinn, hat der Küchenchef einfach Messer und Pfanne gehoben und damit kommuniziert, trainiert, gecoacht, korrigiert, motiviert, informiert usw. Dieser autokratische, später autoritäre Führungsstil geht natürlich heute nicht mehr. Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt haben sich drastisch geändert und so sind viel soziale Aspekte der Mitarbeiter-Führung in die Bedeutung gekommen. Seit 1980 haben wir das Zeitalter der Empathie…in der Hotellerie, Gastronomie und Touristik ist auf Mitarbeiter-Führungs-Ebene dies erst ab ca. 2000 salonfähiger geworden – in der Fläche. D. h. wir sind locker 20 Jahre anderen Branchen in diesem Bereich hinterher. Dennoch es gibt auch viele Vorzeige-Betriebe, die schon vorher angefangen haben, auch die Mitarbeiter etwas stärker in den Fokus zu stellen.

Ja, auch das Thema, dass sich Menschen mehr mit ihrer eigenen Persönlichkeit beschäftigen, ist noch nicht so alt. In den 90er Jahren hatten primär Fach-Coachings überwogen, also fachliche Lösungen in der Kommunikation, im Sales, in der Reservierung und auch im Bankett z. B., die wir trainieren mussten. Standards auch in der Kommunikation usw. Ab ca. 2000 hat sich auch das verändert und heute führen wir regelmäßig und auch kontinuierlich Persönlichkeits-Coachings durch, bei denen es nicht mehr um fachliche Lösungen, sondern rein um individuelle soziale und persönlichkeitsbezogene Lösungs-Ansätze geht. Da helfen uns unsere psychologischen Ausbildungen enorm weiter, wie Hypnose, Trance, Aufstellungen, systemisches Coaching, Stress- und Resilienz-Management usw.

Welche Rolle spielt das Konzept der Persönlichkeitsentwicklung in Ihren Führungstrainings? Und wie definieren Sie „wertschätzende und agile Führung“ und warum sind diese Ansätze in der heutigen Arbeitswelt so wichtig?

Eine große, sogar sehr große Rolle. Denn das ist heute das A und O. D. h. die Führungskraft benötigt war zum Führen eine gewisse Grundtechnik, z. B. für Delegation, für Motivation und auch das Führen eines Kritik-Gesprächs. Allerdings muss die Führungskraft diese Technik authentisch platzieren und sogar auf den „Empfänger“, also den Mitarbeiter, abgestimmt haben. Und hier ist das Thema „Persönlichkeits-Entwicklung“ schon das absolute Hauptprogramm.

Wertschätzung: Der Begriff schlecht hin. Und einer der 3 Top-Bedürfnisse eines Menschen und vor allem eines Mitarbeiters. Den Wert eines Mitarbeiters zu schätzen, ideoligsch, als Person und auch monetär betrachtet. Ganz wichtig. Allerdings auch das, was damit zu tun hat, wie Anerkennung und Lob, sind ganz wichtige Bestandteile und dann erreiche ich das heutige Wohlfühlen bzw. auch die Identifikation des Mitarbeiters zum Betrieb oder zu mir als Führungskraft.

Agilität: Schauen Sie sich die Schnelllebigkeit an. Krise an Krise, Mitarbeiter-Mangel etc. Es geht nicht mehr statisch (Küchenchef-Beispiel hier oben), permanente Agilität ist gefordert, um sich auf Veränderungen schnellstmöglich einzustellen UND jeder Mitarbeiter ist individuell und damit sind wir erneut bei der agilen Persönlichkeitsentwicklung.

Können Sie ein Beispiel aus Ihrer Erfahrung teilen, wo Coaching zu einer signifikanten Veränderung bei einer Führungskraft geführt hat?

Oh da gibt es viele, gleichwohl ich hier keine Namen nennen kann. Gerade im Coaching, also im 1:1 können diese Veränderungen nachweisbar erreicht werden. Ganz viele Feedbacks direkt nach den Coachings belegen dies, so nach dem Motto: „Mensch, Bernhard, ich hab’s ausprobiert, das funktioniert…“ Ich selbst komme i. Ü. auch aus dem autoritären Führungsstil, mein Elternhaus war so, alle meine ersten Chefs, wie sollte ich anders werden. Ich brauchte auch in den 90er Jahren Unterstützung und habe fast 3 Jahre gebraucht, um meinen Führungsstil gravierend zu ändern. Es hängen ja auch immer eine Organisation, andere Menschen daran, die auch „mitgenommen“ werden müssen. Also ist Coaching auch tendenziell etwas, was auch mit Begleitung der Coachees zu tun hat.

So betreuen wir auch die Coachees immer noch eine Weile weiter – auch kostenfrei bzw. als Service-Gedanken – um bei Rückschlägen bei der Umsetzung zur Seite zu stehen, zu motivieren, zu unterstützen und die nachhaltige Änderung/Optimierung zu gewährleisten.

Welche Methoden und Techniken verwenden Sie in Ihren Coachings, um die „tieferen Schichten“ der Persönlichkeit Ihrer Klienten zu erreichen?

Da gibt es verschiedene: Hypnose, Trance, viele Hilfestellungen aus der Psychologie, auch das Systemische Coaching oder sogar Techniken aus dem NLP. Daneben haben wir – wie wahrscheinlich auch andere Coaches – eigene Techniken entwickelt, bestehende und bekannte optimiert, andere miteinander verbunden.

Oftmals reicht allerdings auch schon die Unterstützung durch die Erstellung eines Persönlichkeits- oder Verhaltens-Profils, wo wir uns an den führenden Instrumenten weltweit orientieren. Diese helfen uns immer wieder relativ schnell auf den eigentliche Kern (mögliche Problematik/Herausforderung) des Coachees zu kommen. Es sind allerdings und bleiben alles nur Hilfsmittel.

Das Wichtigste dabei ist, das Herz und die Seele des Menschen/Coachees zu sehen, wahrzunehmen, anzusprechen. Da kommen wir so richtig weiter.

Wie integrieren Sie die Philosophie von Hermann Hesse in Ihre Coachings und Trainings?

Immer wieder: Wir haben sogar Führungstrainings, die nennen wir „Schnorcheln & Tauchen – und moderne Führung?“. Wir selber schnorcheln und tauchen ja auch in unseren Coachings, also ist es ein leichtes dieses Bild auch den Teilnehmern in unseren Trainings zu vermitteln. Alle, wirklich alle verstehen dann sofort, worum es geht. Viele kommen dann auch auf uns zurück und sagen, seit ich „schnorchle und tauche“, öffnen sich immer mehr Fenster und Türen….

Das motiviert uns natürlich auch sehr!

Sie haben einen sehr abwechslungsreichen beruflichen Werdegang. Wie haben Ihre Erfahrungen in der Hotellerie und im Tourismus Ihre Arbeit als Trainer und Coach geprägt? Und was hat Sie dazu inspiriert, den Wechsel von der Tourismusbranche in die Trainings- und Coachingbranche zu vollziehen?

Also, ja, ich möchte die unterschiedlichen Erfahrungen in den Hotels, in der Reisebranche nicht missen. Gerade die stellen mich heute breit auf und geben mir ein gutes Spektrum. Auch heute noch arbeiten ganz bewusst viele deswegen mit uns oder speziell mit mir zusammen. Weil ich halt mehrere Seiten kennengelernt habe und somit auch nach wie vor „deren Sprache“ spreche. Auch z. B. die Sprache des Koches, denn interessanterweise habe ich viele Küchenchefs, auch Sterne-Köche, im persönlichen Coaching bei mir. Da hilft es mir, das sich selbst mal Koch gelernt habe.

Was mich allerdings persönlich sicherlich am meisten geprägt hat, war der Verkauf. Alfred Tack, ein amerikanischer Rhetoriklehrer hat mal gesagt: „Verkaufen ist die vornehme Kunst, jemand Anderen seine Überzeugung zu schenken!“ Gerade die aktive Verkaufszeit hat mich geschult, hat mich gefordert und auch gefördert, mich mit unserer Sprache und auch mit der Macht der Sprache, auseinanderzusetzen. Damit meine ich nicht nur das Wort, sondern vor allem auch die Stimme und die Körpersprache. Alles das brauchst Du als Trainer und Coach. Und ich habe auch Zugang zur Spiritualität bekommen, nicht Esotherik, sondern Spiritualität, die wissenschaftlich erklär- und belegbar ist. Alles das war die Vorbereitung und dann „rutscht“ Du am Ende in das Thema Training und Coaching hinein. Ich glaube daran, dass es nicht so einfach ist, als junger Mensch zu sagen, ich werde Coach oder Trainer. Es passiert eher…es ist das Ergebnis von verschiedenen Momenten, Erfahrungen….oder auch dem Motto: „Energie folgt den Gedanken!“

Und das Schönste für mich – auch wenn ich und wir durchaus auch andere Branchen außerhalb unserer Kernbranchen betreuen – ist, dass ich nach wie vor in meinen Lieblings-Branchen wie Hotellerie, Gastronomie und Touristik unterwegs bin. Das bockt!!!

Und abschließend, welchen Ratschlag würden Sie jungen Führungskräften und angehenden Trainern geben, die ihre Karriere im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Führung beginnen möchten?

Führungskräfte: „Schnorcheln und Tauchen!“

Ausrüstung“ zulegen, Techniken aneignen uns ausprobieren. Mehrere und dann das, was zu einem passt, adaptieren.

Angehende Trainer:

Offen bleiben und ein Leben lang bereit sein, zu lernen. Extern, allerdings auch mit viel Demut in jedem Coaching und Training von den Teilnehmern zu lernen.


Bildquelle: Bernhard Patter


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