Achtung Kunst: Sylvie Fleury dauerhaft in der Sammlung im Grand Hyatt Berlin

Achtung Kunst: Sylvie Fleury dauerhaft in der Sammlung im Grand Hyatt Berlin

Hotellerie

Statt dekorativer Werke findet man im Luxushotel am Potsdamer Platz seit mehr als 25 Jahren aussagekräftige Kunst, die Menschen bewegt

Friedliche Landschaften, romantische Wälder oder röhrende Hirsche: Das sind die Klassiker, die Hotels auf der ganzen Welt zur Gestaltung ihrer Räumlichkeiten nutzen. Das Grand Hyatt Berlin hebt sich davon deutlich ab, denn die öffentlichen Räume und Suiten sind geprägt von Kunst anspruchsvoller, zeitgenössischer Künstler wie Sylvie Fleury, John Armleder, Günther Förg, Eberhard Havekost, Dieter Roth, Gerold Miller und Imi Knoebel. Während gängige dekorative Hotelkunst also unauffällig das Ambiente abrundet, finden die Werke im Grand Hyatt Berlin durch ihre Aussagekraft die Aufmerksamkeit der Gäste. Während die Solo-Show „Chew On This“ von Sylvie Fleury nur noch bis zum 26. Juli 2025 in den Wilhelm-Hallen der Galerie Mehdi Chouakri zu sehen ist, kann man das Werk „Be Amazing“ der Schweizer Künstlerin dauerhaft im Grand Hyatt Berlin erleben. 

Schon in der Lobby zeigt sich die Wirkung, die die Kunst im Grand Hyatt Berlin entfaltet: Das Herzstück ist Gerold Millers blauer Metallrahmen, der seine einfache geometrische Form mit kräftigem Blau unterstreicht. Das Werk steht in direkter Beziehung zur Architektur des Hotels und verändert die Wahrnehmung von Raum und Fläche. Zugleich regt er die Fantasie des Betrachters an – über den vermeintlich fehlenden Inhalt oder die Betonung des Nichts. Ebenfalls in der Lobby hängt ein großformatiges Werk von John Armleder. Es ist titellos und gehört zu der Reihe der „Furniture Sculptures“, durch die der Schweizer Künstler berühmt wurde. Armleder gibt auch hier bewusst Rätsel auf, indem er die Grenze zwischen Kunst und Design aufhebt und den Betrachter anregt, Alltagsobjekte und deren ästhetischen Wert neu zu hinterfragen. Ganz anders arbeitet Jaehyo Lee, um die Schönheit des Alltäglichen bewusst zu machen. Der südkoreanische Künstler arbeitet – handwerklich meisterhaft – mit Holz, Stein und Metall die respektvolle Haltung zur Natur heraus. Seine markanten Werke sind auf allen Fluren und auf der Veranstaltungsetage zu bewundern. Mit insgesamt 84 Werken führt der Fotograf Erik-Jan Ouwerkerk die Gäste durch Berlin, allerdings bringt er dabei die spannenden Seiten der Stadt durch Details, besondere Perspektiven und ungewöhnliche Ausschnitte hervor. Es lohnt sich, alle Flure im Grand Hyatt abzulaufen, um mit Ouwerkerks Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die er im Siebdruckverfahren auf Opalika-Glas übertragen hat, Berlin neu zu entdecken. 

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Estrel Tower

Die außergewöhnliche Sammlung im Grand Hyatt Berlin hat ihren Ursprung in der bedeutenden Daimler Kunstsammlung, die die Kunstentwicklungen und Bildideen des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart repräsentiert. Vor gut 25 Jahren durfte Innenarchitekt Hannes Wettstein für das neue Luxushotel am Potsdamer Platz gemeinsam mit Hans J. Baumgart von Daimler, Sophie Ott und dem Schweizer Journalisten und Design-Experten Klaus Leuschel 120 Arbeiten auswählen, um sie im Grand Hyatt Berlin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Entscheidung fiel damals auf Werke bekannter Künstler, aber auch auf Arbeiten von Newcomern, die mittlerweile ebenfalls Größen der Kunstszene sind.

„Es freut uns, dass sich die Gäste für die Kunst in unseren Räumen begeistern“, sagt Hoteldirektor Jan-Peter van der Ree, „es gab zur Eröffnung viele Skeptiker, die bezweifelten, dass Kunst im Hotel funktionieren kann. Heute ist klar, dass die Kunst zu Gesprächen anregt, Menschen in Kontakt bringt und für eine besondere Stimmung im Haus sorgt.“ Es kommt auch vor, dass Gäste die Kunst kaufen möchten. „Wir sind aber keine Galerie“, betont Jan-Peter van der Ree, „auch wenn man bei so manchem Gebot schwach werden könnte, für uns gehört die Kunst zum Grand Hyatt und damit der Öffentlichkeit.“

Reservierungen telefonisch unter +49 30 2553 1234 oder über grandhyattberlin.com.


Bildquelle: Hyatt


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