Exklusives Interview mit Tom Koperek von der Grand Hall Zollverein
Das Interview mit Tom Koperek von der Grand Hall Zollverein bietet einen Einblick in die Gründung und Entwicklung dieser einzigartigen Eventlocation auf dem Gelände der Zeche Zollverein. Ursprünglich motiviert durch die hohe Nachfrage nach einer großen Veranstaltungshalle, wurde die ehemalige Kompressorenhalle 2014 zu einer multifunktionalen Event-Location umgebaut. Heute bietet die Grand Hall nicht nur beeindruckende Räumlichkeiten für bis zu 2.500 Personen, sondern auch ein umfassendes Serviceangebot, das von Catering über Technik bis hin zu Eventmanagement reicht. Die Vision, Events in der eindrucksvollen Industriekulisse der Zeche Zollverein einzigartig zu gestalten, steht dabei im Mittelpunkt.
Lieber Herr Koperek, könnten Sie zu Beginn bitte erklären, was die ursprüngliche Motivation hinter der Gründung der Grand Hall Zollverein war?
Zeche Zollverein ist ein inspirierender Ort mit einer langen Historie und beeindruckender Bauhaus-Architektur. Mehr als. 1,3Mio. Touristen besuchen die einstmals größte Steinkohlenzeche der Welt jährlich – und es werden dort hunderte Tagungen, Messen Kongresse und Events im Jahr veranstaltet. Es fehlte allerdings immer eine Veranstaltungshalle mit Kapazität von mehr als 2.000 Personen. Da bestand einfach eine große Nachfrage in dieser Größenordnung – und als wir 2014 die Möglichkeit bekamen, die ehemalige Kompressorenhalle in eine multifunktionale Event-Location umzubauen, haben wir nicht lange gezögert.
Wie hat sich die Vision der Grand Hall im Laufe der Jahre weiterentwickelt?
Wir hatten von Anfang an die Vision, dass die Teilnehmer und Gäste Events in der Grand Hall als ein einzigartiges Erlebnis empfinden – in der beeindruckenden Kulisse der Industriekultur. Am Kern dieser Vision hat sich seitdem auch nichts verändert. Was wir jedoch kontinuierlich weiterentwickelt haben, ist unser Geschäftssystem. Wir verstehen uns heute nicht mehr nur als Event-Location, sondern als Full-Service Dienstleister.
Was bedeutet es genau, dass die Grand Hall Zollverein sich als Full-Service-Dienstleister versteht?
Als wir 2017 eröffnet haben, war die Location denkmalgerecht saniert und technisch auf neuestem Stand. Von Beginn an haben wir auch die wesentlichen Gewerke wie Catering, Technik und Mobiliar im Angebot gehabt, diese aber größtenteils durch Partner und Dienstleister umsetzen lassen. Mittlerweile ist das anders: wir verfügen über einen umfangreichen eigenen Möbel- und Ausstattungsfundus, über neueste und spielfertig installierte Veranstaltungstechnik sowie eine in sich geschlossene Dienstleistungspalette, die alle veranstaltungsrelevanten Prozesse abbildet: Wir suchen und buchen Hotelzimmer, organisieren Rahmenprogramme, buchen Künstler, sorgen für Shuttleservices, Hostessen, kümmern uns um Signage und Branding der Location usw.
Welche Vorteile sehen Sie für die Kunden in einem One-Stop-Location Konzept?
Wir wissen sehr genau, welchen Herausforderungen sich unsere Kunden gegenübersehen: sie haben umfangreiche To-Do-Listen in sehr kurzer Zeit abzuarbeiten – dazu kommen viele fachfremde Aufgabenstellungen mit teils sehr komplexen Anforderungen – wenn wir hier z.B. nur das Thema Veranstaltungs- und Arbeitssicherheit nennen. Unser Ziel ist es, für unsere Kunden als zusätzliche Ressource zu fungieren und ihnen dabei zu helfen, schneller sowie effizienter ihre Ziele zu erreichen. Ihr Nutzen daraus ist vielfältig: neben der Entlastung im Tagesgeschäft sowie dem daraus resultierenden Zeitgewinn können unsere Kunden auch sicher sein, dass die Lösungen und Konzepte, die unsere Eventexperten für sie erarbeiten, reibungslos und perfekt funktionieren.
Was zeichnet die Grand Hall Zollverein als Veranstaltungsort aus?
Ganz klar unsere Multi-Variabilität – wir verfügen über bis zu 14 Räume auf 3 Ebenen und über 4.000qm Fläche. Wir können Kapazitäten von 25 – 2.500 Personen abdecken und alle Räumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich. Hinzu kommt unsere umfangreiche technische Ausstattung, unser großer Möbelfundus sowie eine Infrastruktur, die exakt auf die Bedürfnisse von Business-Events, Messen und Kongresse zugeschnitten geplant wurde. Last but not least: unsere einzigartige und beeindruckende Industriekultur-Kulisse. Es hat schon was, wenn man seine Tagung inmitten von tonnenschweren Kompressoren und Turbinen abhält, deren jahrzehntelanger Arbeitseinsatz sich in einer besonderen Patina widerspiegelt…
Welche Formate im MICE-Sektor bietet die Grand Hall Zollverein an?
Gibt es besondere Veranstaltungen oder Formate, die Sie hervorheben möchten?
Und wer sind Ihre Hauptkunden im MICE-Sektor?
Bei uns kann man im Prinzip alles machen: von Messe über Kongress, Galaveranstaltung oder Roadshow; wir hatten auch schon TV-Produktionen und Klassik-Orchester zu Gast. Die meisten unserer Kunden veranstalten 2-tägige Tagungen oder Hausmessen mit einem Teil Plenum, einem Ausstellungsbereich und einem abendlichen Get together; das ist ein Format, für das wir ab einer Größenordnung von 250 – 1.000 Personen perfekt aufgestellt sind. Unser Highlight im letzten Jahr war eine Weihnachtsfeier für 1.500 Gäste eines Mittelständlers, der anlässlich seines 25jährigen Firmenjubiläums Mitarbeiter und Partner seines Hauses zu einer großen Gala geladen hatte.
Welche Pläne hat die Grand Hall Zollverein für die Zukunft?
Gibt es neue Dienstleistungen oder Formate, die Sie bald einführen möchten?
Ein wesentlicher Punkt ist, zukünftig noch stärker darauf zu fokussieren, wo und wie wir unseren Kunden Arbeit abnehmen können, um sie im Tagesgeschäft zu entlasten. Ein zweiter Punkt: die Budgets unserer Kunden wachsen nicht in den Himmel – wir sind also gefordert, Mittel und Wege aufzuzeigen, wie trotz angespannter Budgets eindrucks- und wirkungsvolle Events umgesetzt werden können. Dafür investieren wir viel Zeit und vor allen Dingen auch Geld in Ausstattung, Technik, Mobiliar, Optimierung unserer Logistik – je kompletter wir anbieten können, je reibungsloser die Prozesse im Haus ablaufen, desto größer ist der Nutzen für unsere Kunden und seine Gäste.
Nun habe ich noch einige persönliche Fragen an Sie: Was hat Sie dazu bewegt, in der Veranstaltungsbranche tätig zu werden? Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie besonders geprägt?
Ich persönlich habe schon mit 16 Jahren angefangen – nämlich als DJ mit einer „Rolling Disco“. Das war Anfang der 80er Jahre – damals war das noch etwas richtig exotisches. Ich konnte so aber schon relativ früh viel Erfahrung in der Veranstaltungsbranche sammeln und gutes Geld konnte man auch verdienen. Was mich wirklich stark geprägt hat, waren dann meine Jahre als Produktionsleiter auf Konzert- und Show-Tourneen europaweit – da lernt man effizientes Arbeiten und man muss seine Produktion jeden Tag in einem neuen Venue aufbauen: da habe ich die Erfahrungen gesammelt, die es brauchte, um später selbst eine multifunktionale Special Event Location zu bauen.
Bildquelle: Tom Koperek – Grand Hall Zollverein GmbH