Keine Kraft mehr im Abendservice? Wie Hotels und Restaurants ihre Mitarbeitenden mit besserer Ernährung stärken

Keine Kraft mehr im Abendservice? Wie Hotels und Restaurants ihre Mitarbeitenden mit besserer Ernährung stärken

Hotellerie

In Restaurants und Hotels wird abends Höchstleistung gefordert. Lange Schichten, volle Tische und hoher Erwartungsdruck bringen Teams an ihre Grenzen. Wenn Konzentration und Energie nachlassen, leidet nicht nur der Service, sondern oft auch die Gesundheit der Mitarbeitenden. Die klassische Lösung, ein warmes Personalgericht vor der Schicht, reicht längst nicht mehr aus. Gefragt sind flexible, nährstoffreiche Alternativen, die Energie liefern und leicht in den Arbeitsalltag integrierbar sind. Betriebe müssen umdenken, wenn sie Leistungsfähigkeit langfristig sichern wollen.

Ernährung entscheidet über Leistungsfähigkeit

Jeder Handgriff im Service zählt. Eine leere Kanne oder ein leerer Akku machen sich sofort bemerkbar. Doch was den Gästen selbstverständlich geboten wird, fehlt im Hintergrund oft für das eigene Team. Viele Mitarbeitende greifen notgedrungen zu Kaffee, Cola oder Zigaretten, wenn die Konzentration fällt. Die Folge ist ein Leistungsloch, das sich erst spät wieder ausgleichen lässt. Dabei lässt sich mit wenig Aufwand viel erreichen.

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Einige Hotels setzen auf eine einfache Regel: Jeder Mitarbeitende bekommt während der Schicht zwei bewusst eingeplante Snackminuten. In dieser Zeit dürfen Energieriegel, Obst oder gesunde Sandwiches gegessen werden. Auch schnell verfügbare Produkte aus dem Bereich Sportnahrung werden inzwischen vereinzelt bereitgestellt, etwa kleine Proteinriegel oder isotonische Drinks, die ohne Vorbereitung konsumierbar sind. Es ist kein großer Aufwand, bringt aber eine klare Signalwirkung. Wer sich körperlich verausgabt, darf auch auftanken.

Neben fester Nahrung spielt Wasser eine zentrale Rolle. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sinkt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bei schon zwei Prozent Flüssigkeitsmangel um bis zu 20 Prozent. Betriebe, die ihren Teams jederzeit Zugang zu Mineralwasser und ungesüßten Getränken ermöglichen, investieren direkt in Produktivität und Wohlbefinden. Manche Gastronomen stellen mittlerweile kleine Trinkstationen auf, direkt im Bereich hinter dem Tresen oder in der Küche.

Gesunde Optionen statt schwerer Mahlzeiten

Das klassische Personalessen besteht häufig aus den Resten der Tagesküche. Viel Fett, wenig Gemüse, kaum Frische. Wer das mittags serviert bekommt, geht nicht gestärkt in den Abend. In der Praxis führen solche Mahlzeiten oft zu Müdigkeit und Völlegefühl. Besser wäre es, leicht verdauliche, nährstoffreiche und zugleich sättigende Optionen anzubieten. Einige Betriebe bieten daher Salate mit komplexen Kohlenhydraten an oder kleine Mahlzeiten auf Quinoa- oder Linsenbasis.

Besonders effizient sind vorbereitete Essensboxen, die in der Pause nur noch kurz erwärmt werden müssen. Diese enthalten hochwertiges Eiweiß, frisches Gemüse und wenig Salz. In Kombination mit einem ungesüßten Getränk entsteht daraus eine leistungsstarke Mini-Mahlzeit. Wer seinen Teams solche Alternativen bietet, verbessert nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Betriebsklima.

So vermeiden Teams das Suppenkoma

Kaum ist das Personalessen vorbei, steht der Abendservice vor der Tür. Genau in diesem Übergang rutscht so mancher Mitarbeitende in den Tiefpunkt der Schicht. Müdigkeit, verlangsamte Reaktion, Konzentrationslöcher – das berühmte Suppenkoma. In vielen Betrieben wird in diesem Moment sofort wieder Leistung erwartet, obwohl der Körper gerade auf Erholung schaltet. Dabei braucht es nicht viel, um diesen Tiefpunkt abzufedern.

Einige Restaurants setzen inzwischen bewusst auf eine kleine Reaktivierungsphase direkt nach dem Essen. Drei Minuten frische Luft, ein kurzer Gang durchs Treppenhaus oder ein paar lockere Bewegungen in der Küche machen den Unterschied. Wer kurz in Bewegung kommt, bringt den Kreislauf wieder auf Touren. Auch gezielte Atemübungen oder einfaches Dehnen helfen dabei, den Körper aus der Verdauungspause zurück in den Arbeitsmodus zu holen.

Manche Betriebe schaffen dafür kleine Routinen. Eine Erinnerung per Küchenuhr oder eine ruhige Musiksequenz im Personalraum signalisieren: Jetzt kurz regenerieren. In Teams mit starkem Zusammenhalt werden sogar Mini-Übungen gemeinsam gemacht – ein Schulterkreis, eine entspannte Rückbeuge, ein bewusstes Strecken. Diese Momente kosten kaum Zeit, haben aber große Wirkung.


Bildquelle: @freepik


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