Gastronomie

Gastronomie: Mit frischen Konzepten eine neue Wahrnehmung erreichen

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Gäste wollen heute mehr als Standard. Daher rückt die Konzeptentwicklung bei erfolgreichen Hoteliers und Gastronomen mehr und mehr in den Fokus. Diese ist das A und O für eine langfristige Positionierung.

Wer in die internationale Welt der Hotellerie und Gastronomie schaut, sieht immer wieder spannende, innovative Konzepte, die die Gäste begeistern und für unternehmerischen Erfolg sorgen. Vorreiter gastgewerblicher Innovationen sind vor allem Metropolen in Asien und den USA, aber auch London gilt als Hot Spot für frische Konzepte, die dann ihren Weg in die Welt finden.

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Aber warum eigentlich Konzepte? Ist eine professionelle, gastfreundliche Dienstleistung in Verbindung mit Anforderungen wie schnellem WLAN und guter Anbindung nicht ausreichend? Die klare Antwort lautet: nein, das ist nicht ausreichend. Denn über die Grundbedürfnisse wie Schlafen und Essen hinaus suchen die allermeisten Reisenden auch Erlebnisse bei ihren Aufenthalten; selbst Geschäftsleute lassen sich von interessanten Konzepten ansprechen und wählen Häuser und Tagungsstätten immer mehr auch nach Attraktivität und Frische bei Ausrichtung, Design und Emotion.

Dass das nicht nur in New York, Singapur und London funktioniert, sondern auch überall in Deutschland, zeigt der Blick in die Praxis. Treten Unternehmer mit einem spannenden Konzept an und gehen weit über die Erfüllung der Mindestbedürfnisse hinaus, werden sie dadurch im immer stärker werdenden Wettbewerb interessanter und wahrnehmbarer und können sich dadurch gezielt positionieren. Ob es ein Burger-Restaurant ist, ein Vier-Sterne-Hotel in prominenter Lage oder das ehemals gutbürgerliche Haus in der Peripherie: Ein neues beziehungsweise modernisiertes Konzept kann jedes Haus zum Positiven verändern.

Das ist immer auch im Bestand möglich, denn ein neues Konzept hängt nicht automatisch mit einem Neubau zusammen. Es geht im ersten Schritt darum, eine Idee zu entwickeln, wie die DNA und Identität eines Hauses weiterentwickelt, aber eben auf einen anderen Weg geführt werden kann. Ein neues Konzept muss nicht automatisch dazu führen, alles über den Haufen zu werfen: Der Ansatz ist vielmehr, an den wesentlichen Punkten einzugreifen und bestimmte Details so zu verändern, dass langfristig eine neue Wahrnehmung entsteht, neue Kundengruppen angesprochen und mehr Umsätze erzielt werden können.

Das ist ein mehrstufiger Prozess. Am Anfang steht die Analyse: Wie ist ein Unternehmen positioniert, welche Zielgruppen spricht es an und wie sieht der Wettbewerb aus? Welche finanziellen Möglichkeiten bestehen und was müssen Hotelier und Mitarbeiter dafür einbringen, um die Veränderung durchzusetzen? Muss eine größere betriebswirtschaftlich orientierte Standortstudie erstellt werden? Wenn diese Fragen beantwortet sind, geht es an die Entwicklung des Konzepts: Welches Konzept lässt sich in einem Hotel oder Restaurant glaubhaft vertreten? Passt es in die Region oder zielt es auf überregionale Gäste ab? Wie fügt es sich am Standort ein – ist es ein kompletter Bruch oder nimmt es Traditionen der Destination auf? Und lässt sich damit überhaupt Geld verdienen oder stirbt das Konzept in Schönheit? Anschließend wird das Konzept in der Praxis etabliert – und zwar mit allen Konsequenten von der Modernisierung der Einrichtung bis hin zur Veränderung der Speisekarte und der Anbindung neuer Lieferanten, die genau die Produkte liefern, die das Konzept benötigt, zum Beispiel regional-ökologische Lebensmittel statt Convenience oder nachhaltige Hygieneartikel anstatt reiner Chemie.

Während es im Bestand um eine zukunftsfähige Weiterentwicklung geht, kann bei einer Neuerrichtung aus dem Vollen geschöpft werden. Das zeigen viele bekannte Projekte der vergangenen Jahre, die mit besonderem Design oder einem völlig neuen Ansatz in der Ansprache der Gäste großen Erfolg haben. Ein Stichwort: die Lobby als Wohnzimmer.

Hoteliers und Gastronomen dürfen sich nicht scheuen, ihr bestehendes Konzept zu überarbeiten – und erst recht sollte bei einer Neugründung viel Zeit in die Konzeption gesteckt werden. Diese ist das A und O für eine erfolgreiche Positionierung. Denn die Gäste wollen mehr als Standard.


Über den Autor

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Peter Jost ist Geschäftsführer der HMS GmbH – Hospitality Management Solutions, einer Beratungsgesellschaft mit Sitz in Mönchengladbach, die sich auf die Beratung von Planungsbüros, Investoren, Hotelinhaber, Hotelketten, Tourismusunternehmen, Städte und Gemeinden hinsichtlich der Konzeption und Umsetzung von gastgewerblichen und touristischen Projekten spezialisiert hat. Weitere Informationen unter www.h-m-s.gmbh




Image (adapted) Pixabay


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