Private Equity

Private Equity: Attraktive Anlageklasse schafft Unabhängigkeit von Aktienmärkten

Hotellerie

Viele Unternehmer, natürlich auch in Hotellerie, Gastronomie und MICE, suchen in Zeiten des Niedrigzins‘ nach lukrativen Alternativen, um ihr Kapital anzulegen. Alles auf Aktien zu setzen, erscheint ihnen zu schwankungsreich, Immobilien sind in den meisten Portfolios bereits vorhanden, Kunst, Diamanten und Co. sehen für viele eher nach Spielerei als nach ernstgemeinter Geldanlage aus.

Daher rückt Private Equity (also außerbörsliches, privates Beteiligungskapital) besonders bei gutverdienenden Anlegern immer stärker in den Fokus.

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Doch was ist dieses Private Equity eigentlich? Private Equity-Gesellschaften erwerben die Mehrheiten an substanzstarken Unternehmen, oftmals aus dem Mittelstand, und bilden ihre Investmentportfolien in der Regel über Fonds für die Anleger ab, die ja kaum in der Lage sind, sich ein eigenes Beteiligungsportfolio an Unternehmen aufzubauen. Die Gewinne für die Anleger + entstehen vor allem aus den Verkaufserlösen der Private Equity-Gesellschaften am Ende der Investmentphase in den Unternehmen. Will heißen: Private Equity-Gesellschaften optimieren die Portfoliounternehmen durch Synergieeffekte, strategische Anpassungen und mehr Kompetenzen im Management.

Für Experten ist Private Equity daher eine interessante unternehmerische Anlageklasse für private und professionelle Investoren, die damit überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften können. Spitzenfonds erzielen laut Berichten Renditen von bis zu 20 Prozent, die Überrendite von Private Equity-Anteilen gegenüber Aktien soll nach Einschätzung von Experten dauerhaft bei rund fünf Prozent liegen. Zum Vergleich: Zwischen 1984 und 2008 übertrafen Private Equity-Investments den amerikanischen Aktienindex S&P 500 im Durchschnitt um drei Prozent pro Jahr. Investoren rechnen in den kommenden Jahren mit ähnlichen Erträgen – und das Besondere: Die Investments werden in ihrer Wertentwicklung in der Regel nicht vom Börsengeschehen beeinflusst und schaffen so eine gewisse Unabhängigkeit von den Aktienmärkten bei gleichzeitig sehr attraktiven Ertragschancen.

Aber Achtung: Die überdurchschnittlichen Renditepotenziale sollten nicht dazu verleiten, zu stark auf Private Equity zu setzen. Die Anlageklasse dient als Beimischung zu Wertpapieren, Immobilien und auch staatlich geförderten Möglichkeiten des Vermögensaufbaus. Anleger sollten vor einem Engagement gemeinsam mit dem Berater darüber sprechen, ob Private Equity zum Portfolio passt oder eben nicht.

Zumal es gar nicht so einfach, in Private Equity zu investieren. Viele der internationalen Top-Fonds verlangen Zeichnungen zwischen fünf und 20 Millionen Euro pro Ticket und sprechen in der Regel zuerst ihnen bekannte Investoren an – da ist es auch für wohlhabende Hotel-, Gastronomie- und MICE-Unternehmer nicht einfach, zum Zug zu kommen. Daher brauchen sie professionelle Beratung, um an interessante Investments zu gelangen und die richtigen Fonds auswählen zu können. Entscheidend ist, die Geldanlage genau auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen. Bei Private Equity ist das Geld in der Regel rund zehn Jahre gebunden. In dieser Zeit kann es nicht entnommen werden. Daher muss Private Equity als sehr strategischer Bestandteil des Portfolios entwickelt und eingesetzt werden.

Indes: Dass Private Equity in Deutschland als Investitionsform immer wichtiger wird, zeigen die Zahlen eindeutig: Im Jahr 2018 konnten in Deutschland Private Equity-Investitionen in Höhe von rund 9,6 Milliarden Euro verzeichnet werden. Kapitalanleger beteiligten sich weltweit im Jahr 2018 mit 714 Milliarden US-Dollar an neuen Private Equity-Fonds, Beteiligungsverkäufe summierten sich auf 378 Milliarden US-Dollar.

Über den Autor

Thomas Küpper ist Spezialist für Investments und Business-Konzepte der compexx Finanz AG, einem Expertennetzwerk für Finanzdienstleistungen. Die compexx Finanz AG verfolgt seit der Gründung vor 14 Jahren ein Allfinanzkonzept und betreut mittlerweile mehr als 60.000 Kunden in ganz Deutschland bei allen Fragen rund um Vermögen, Versicherung und Vorsorge. Das Unternehmen gehört mehrheitlich zur Versicherungsgruppe die Bayerische.
 
 
 


Bildquelle: Canva


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